Rennmäuse kommunizieren untereinander im Ultraschallbereich, welcher für uns Menschen nicht wahrgenommen werden kann. Deshalb können wir deren Sprache ausschließlich über die Körpersprache deuten. Diese ist von Situation zu Situation unterschiedlich, weshalb sie für uns häufig schwer zu verstehen ist.

Die Körpersprache der Rennmaus richtig zu deuten, ist nicht nur wichtig, da diese auf mögliche Krankheiten und Unwohlsein hinweisen kann. Auch Probleme und Streitereien in der Gruppe können so rechtzeitig erkannt werden.
Damit Du das Verhalten deiner Rennmäuse besser verstehen kannst, habe ich hier eine Liste von typischen Körpersprachen der Rennmaus und deren Bedeutungen zusammen gestellt.

 

Rennmaus Körpersprache – Allgemeines Verhalten

Männchen machen: „Was passiert denn da?“ Zeichen von Interesse und Neugier.

Gähnen und Strecken: Wird häufig nach dem Schlafen gemacht.

Wild herumspringen: Zeichen von Spaß und guter Laune.

Mit Hinterpfoten trommeln: Die Rennmaus stützt sich auf den Vorderbeinen ab und trommelt mit den Hinterpfoten. Hierdurch entstehen Schwingungen, die Artgenossen vor Gefahr warnen sollen.

Schnell davon rennen: Die Maus hat sich vermutlich erschreckt und sucht schnell einen Unterschlupf.

Im Sand wälzen: Die Fellpflege ist für Rennmäuse sehr wichtig. Sie wälzen sich im Badesand, um ihr Fell zu reinigen.

An Gitterstäben nagen: „Lass mich raus!“ Das Nagen am Gitter kann ein Zeichen von Langeweile sein. Rennmäuse tun dies häufig in zu kleinen Käfigen.

Schwanzwedeln: Die Rennmaus stellt sich auf ihre Hinterpfoten und wedelt mit dem Schwanz hin und her. Je nach Situation deutet dieses Verhalten auf eine positive oder negative Aufregung oder Anspannung hin.

Fiepen: Auch wenn die Verständigung der Rennmäuse im Ultraschallbereich stattfindet, hören wir manchmal ein hohes Quietschen (z.B. bei Streitereien oder beim gegenseitigen Putzen). Dies kann aber auch für „Aua“ stehen und auf Schmerzen hindeuten.

Klopapierrollen zernagen: Rennmäuse besitzen einen ausgeprägten Nagetrieb. Deshalb nagen sie häufig an Einrichtungsgegenständen und auch Klopapierrollen sind zum Zerschreddern sehr beliebt.

 

 

 

Rennmaus Körpersprache – bei Menschen

Lecken an Händen: Wenn es häufig vorkommt, dass die Rennmaus an Händen oder auch Einrichtungsgegenständen leckt, kann dies auf einen Mineralien- und Salzmangel hinweisen.

Vor der Hand zurückweichen: Die Rennmaus hat Angst und ist sich unsicher. Du solltest die Hand nicht ruckartig bewegen und die Maus nicht bedrängen. Lege sie einfach flach hin und warte, bis das Tier von alleine zu Dir kommt.

Beißen/zwicken: Die Rennmaus fühlt sich bedroht und unwohl. Kann auch ein Zeichen für Schmerzen sein.
Weiterhin kann es sein, dass die Hand nach Futter riecht und die Maus testen will, ob der Finger essbar ist.

Herrchen/Frauchen markieren: „Du gehörst zu mir.“ So wie die Kleinen auch gerne ihr Revier markieren, kann dies auch mal auf Deinem Schoss vorkommen. Obwohl es ziemlich ekelig ist, sollte man sich eigentlich geehrt fühlen 😉

 

Rennmaus Körpersprache – untereinander

Beschnuppern an Nase, Ohren und After: „Wer bist du, kenne ich dich?“ Begrüßungsgeste, um den Artgenossen anhand seines Geruchs zu erkennen.

Gegenseitiges markieren: Auf diese Weise wird der Geruch übertragen, an dem sie in Zukunft leicht erkennen, dass sie zum gleichen Rudel gehören.

Rennmäuse besteigen sichGegenseitiges Besteigen: Paarungsversuch oder Verhalten zum Klären der Rangordnung

Boxen/Treten: Auch dieses Verhalten ist häufig bei Streitereien der Rangordnung oder während einer Vergesellschaftung wiederzufinden.

Mit Hinterpfoten trommeln und Hinterteil senken: Diese Körpersprache sieht man manchmal bei Weibchen, die hiermit ihre Paarungsbereitschaft ausdrücken.

Wegdrängen: Insbesondere wenn es ums Futter geht, ist dieses Verhalten zu beobachten.

Gegenseitiges Putzen: Innerhalb einer Gruppe putzen sich die Mäuse häufig gegenseitig, um die Freundschaft zu festigen. In der Vergesellschaftung und nach dem Streit ist dies ein Zeichen der Unterwerfung. Das Rangniedere Mitglied lässt sich vom Rudelführer putzen.

Gegenseitiges Fangen: Im Auslauf oder Käfig spielen die Mäuse gerne und rennen sich hinterher.