Rennmäuse sitzen trotz Auslauf die meiste Zeit des Tages in ihrem Käfig. Es ist also sehr wichtig, dass das Rennmaus Gehege möglichst artgerecht und groß ist.
Gehege, die in Tierhandlungen angeboten werden, entsprechen meist nicht den Bedingungen eines artgerechten Heims. Deshalb sollte man sich hierbei eher im Internet umsehen.

Rennmaus Gehege – Größe

Auch, wenn Rennmäuse kleine Tiere sind, brauchen sie dennoch ein großes Gehege mit genügend Lauffläche. In Deutschland gibt die tierärztliche Vereinigung für Tierschutz eine Mindestmaße von 100x50x50 cm an. Die Grundfläche von 0,5 m² darf nicht unterschritten werden. Etagen zählen nicht zur Grundfläche dazu!
In Österreich hingegen gibt es wieder ein anderes Gesetz. Dieses besagt, dass ein Käfig pro Tier eine Mindestmaße von 60x30x40 cm haben muss. Ein Aquarium bzw. Terrarium muss eine Größe von mindestens 80x50x50 cm aufweisen.

Man sieht also, dass es keine klare Richtlinie zu den Mindestmaßen der Rennmaushaltung gibt.

Eine Grundfläche von 0,5 m² sollte meiner Meinung nach bei 2 Rennmäusen auf keinen Fall unterschritten werden. Dies würde beispielsweise der Maße 100x50x50 cm entsprechen.
Aber es gilt, je größer das Rennmaus Gehege ist, desto besser und desto wohler fühlen die Gerbils sich auch.
Eine Gehegegröße von 120x60x60 cm ist also sehr empfehlenswert. Durch eine Höhe von 60 cm hat man trotz hohen Einstreus noch ausreichen Platz für Etagen und Einrichtungsgegenstände.
In einem Aquarium mit den Maßen 100x50x50 ist es dagegen sehr schwer ein Laufrad unterzubringen, wenn das Gehege artgerecht eingestreut ist.

Rennmaus Gehege – Gitteraufsatz / Gitterabdeckung

Rennmaus Gehege GitteraufsatzEs ist sehr wichtig, dass das Rennmaus Gehege eine gute Luftzirkulation hat. Deshalb sollte das Aquarium/Terrarium einen Gitteraufsatz oder einen Gitterabdeckung besitzen. Das Gitter darf hierbei einen Höchstabstand von 0.8 cm haben. Für eine Gitterabdeckung kann man beispielsweise viereckig verdrahteten Volierendraht verwenden.
Viele Rennmaushalter nutzen keinen Aufsatz oder Deckel für ihr Aquarium. Davon ist aber deutlich abzuraten, da Rennmäuse sehr hoch springen können!
Auch Luftschlitze an den Beckenwänden sind empfehlenswert. Diese sorgen zusätzlich für eine gute Durchlüftung. Allerdings liegen diese häufig sehr tief, sodass das Einstreu die Luftlöcher verstopft.

Rennmaus Gehege –
Die einzelnen Gehegemöglichkeiten

Wenn man sich ein artgerechtes Rennmaus Gehege kaufen will, sollte man sich zunächst über die einzelnen Gehegearten informieren. Hier findet ihr die verschiedenen Unterbringungsmöglichkeiten im Vergleich.

Der Gitterkäfig

Gitterkäfig
Von TakpicEigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

Vorteile:
– praktische Befestigung von Tränken, Einrichtungsgegenständen und Etagen
– gute Luftzirkulation durch das Gitter
– geringes Gewicht (somit auch gute Transportmöglichkeit unter anderem für die Urlaubsbetreuung)
– Käfigtüren befinden sich meist an der Vorderseite
– Klettermöglichkeit an Gitterstäben
– meist geringer Preis

Nachteile:
– meist nur in zu geringer Größen erhältlich
– hohes Einstreuen nicht möglich, da Bodenwanne zu niedrig ist
– Einstreu fällt aus dem Gehege heraus
– Krankheitsgefahr durch Zugluft
– störendes Nagen am Gitter möglich und andere Gittergeräusche
– Bodenwanne könnte zernagt werden
– größere Gefahr vor anderen Tieren (z.B. Katzen)

→ Gitterkäfige sind für Rennmäuse aufgrund der oben genannten Gründe nicht geeignet. Als Aufsatz für Aquarien kann aber gerne ein Gitteraufsatz verwendet werden.

 

Plastikgehege

Vorteile:
– Schutz vor Zugluft
– hohes Einstreu möglich
– geringes Gewicht (einfacher Transport)
– freie Sicht auf Rennmäuse

Nachteile:
– Plastik kann angenagt werden
– schlechte Luftzirkulation
– meist zu klein
– Plastik wird schnell zerkratzt

→ Plastikgehege eignen sich nicht so gut für Rennmäuse. Das angenagt Plastik kann für die Tiere sehr gefährlich sein und die Luftzirkulation ist nicht gut.

 

Das Aquarium

Rennmaus Aquarium

Vorteile:
– hohes Einstreuen möglich
– in artgerechten Größen erhältlich
– Schutz vor anderen Haustieren
– freie Sicht auf die Rennmäuse
– Schutz vor Zugluft
– kein Dreck außerhalb

Nachteile:
– hohes Gewicht (schwer transportierbar)
– höherer Preis
– keine optimale Luftzirkulation
– Gitterabdeckung muss meist selbst gebaut werden
– schwierige Befestigung von Einrichtung
– Aquariensilikon kann angenagt werden

→ Aquarien sind für Rennmäuse geeignet. Allerdings sollten diese nicht wesentlich höher als tief sein, da sich sonst schädliche Gase sowie Atemluft auf dem Boden sammeln könnten.

 

Das Terrarium

Rennmaus Terrarium

Vorteile:
– Schutz vor Zugluft
– in artgerechten Größen erhältlich
– Schiebetüren an der Vorderseite (Rennmäuse kommen besser in den Auslauf)
– Schutz vor anderen Haustieren
– freie Sicht auf Rennmäuse

Nachteile:
– hohes Gewicht (schwieriger Transport)
– keine optimale Luftzirkulation ohne zusätzliche Belüftungsschlitze
– durch Lüftungsschlitze häufig kein hohes Einstreuen möglich
– hohe Kosten
– schwere Befestigung von Trinkflaschen und Einrichtungen
– Herausfallen des Einstreus durch Schiebetüren (teils auch nur geringer Einstreuhöhe durch Schiebetüren)

→ Terrarien sind als Rennmaus Gehege nur bedingt geeignet. Es sollte darauf geachtet werden, dass zusätzliche Belüftungsschlitze vorhanden sind. Diese dürfen aber nicht zu tief liegen, sodass noch genug eingestreut werden kann. Auch die Schiebetüren müssen hoch genug liegen, sodass hohes Einstreu möglich ist.

 

Nagarien (Nagerterrarien)

Rennmaus Gehege

Vorteile:
– gute Belüftung durch Gitterabdeckung und Belüftungsschlitze
– Abdeckung meist bereits vorhanden
– freie Sicht auf Rennmäuse
– Schiebetüren oben (wenn vorhanden), sodass hohes Einstreu möglich ist
– in artgerechten Größen erhältlich
– Umgebung bleibt sauber

Nachteile:
– besteht meist teilweise aus Holz (kann zernagt werden)
– hohe Kosten
– hohes Gewicht (schwieriger Transport)
– schwere Befestigung von Trinkflaschen und Einrichtung

→ Nagarien eignen sich sehr gut für Rennmäuse.

 

Eigenbau

Vorteile
– kann den Bedürfnissen der Tiere angepasst werden
– kann selbst gestaltet werden
– gute Luftzirkulation bei Gitterabdeckung und Luftschlitzen
– artgerechte Größe und Einstreuhöhe möglich

Nachteile
– besteht teilweise aus Holz (kann angeknabbert werden)
– viel Arbeit

→ Eigenbauten eignen sich natürlich sehr gut als Rennmaus Gehege. Allerdings verlangt dies sehr viel Arbeit. Wer zwei linke Hände hat, kann solch ein Gehege auch anfertigen lassen. Dabei ist aber meist mit hohen Preisen zu rechnen.

Rennmaus Gehege – Standort

Das Rennmaus Gehege sollte vor Zugluft und direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Also sollte der Käfig nicht direkt vor dem Fenster stehen.
Durch die Zugluft werden die Renner sehr schnell krank und bei direkter Sonneneinstrahlung heizt sich das Aquarium sehr schnell auf. Allerdings kann man das Gehege ruhig an einen hellen Ort stellen. Viele Rennmäuse genießen die Sonne, nur sollten sie eben nicht in der prallen Sonne stehen. Ebenfalls sollte das Gehege nicht neben Heizkörpern stehen. Durch die trockene Luft können – vor allem im Winter – schnell Atemwegserkrankungen entstehen. Laute Geräte, wie ein Fernseher oder eine Stereoanlage sollten neben dem Aquarium ebenfalls vermieden werden.
Falls andere Tiere im Haushalt vorhanden sind, sollte das Gehege für diese natürlich nicht erreichbar sein. Es ist also empfehlenswert es auf einen Schrank o.ä. zu stellen. Auf dem Boden sollte das Gehege auch aufgrund der Schallwirkung besser nicht stehen.

Das Rennmaus Gehege sollte nicht im Badezimmer stehen, da dort durch das Duschen eine viel zu hohe Luftfeuchtigkeit entsteht.
Wenn man das Gehege ins Schlafzimmer stellen will, sollte man natürlich auch beachten, dass Rennmäuse nachts auch mal lauter sind. Sie laufen im Laufrad, spielen Fangen, essen,… Das kann durchaus mal lauter werden.
Auch in der Küche sollte das Gehege lieber nicht stehen, da dieser Raum sehr geruchsintensiv ist.

Die Luft des Raums, in dem die Rennmäuse gehalten werden, sollte komplett rauchfrei sein und eine Raumtemperatur von etwa 20° aufweisen.

Rennmaus Gehege – Gehegereinigung

Da der Kot von Rennmäusen sehr trocken ist und sie nicht viel markieren und urinieren, haben sie keinen starken Eigengeruch. Dennoch muss das Rennmaus Gehege regelmäßig sauber gemacht werden. Ein Gehege mit 25 bis 30 cm Einstreu sollte etwa alle 8 bis 10 Wochen gereinigt werden. Gehege mit mehr Einstreu müssen nur alle 4 bis 6 Monate gesäubert werden. Das Sandbad der Rennmäuse sollte hingegen alle 2 bis 3 Tage sauber gemacht werden, doch mehr Infos dazu gibt es hier: Gehege Einrichtung

Bei der Gehegereinigung kann man die Rennmäuse in eine Transportbox oder in ihren Auslauf setzen.
Hierbei macht man das Gehege aber nicht komplett sauber, da dies durch die vielen neuen Gerüche zu viel Stress bei den Rennern auslösen würde. Vor allem bei neu vergesellschafteten Gruppen ist dies also besonders wichtig. Eine Komplettreinigung des Geheges ist nur selten notwendig (zum Beispiel bei einem Parasitenbefall oder beim Einzug neuer Rennmäuse).

Zunächst sucht man das Nest der Rennmäuse. Dieses entnimmt man aus dem Gehege und bewahrt es auf. Wenn möglich sollte dieses nämlich nicht zerstört werden.
Dann räumt man die Einrichtungsgegenstände aus dem Gehege heraus. Nun entfernt man nur das Einstreu, welches besonders mit Kot und Urin voll ist. Den Rest des Einstreus (Werbung) (mindestens 1/3) holt man nun auch aus dem Gehege heraus. Dieses wirft man aber nicht in den Müll!.
Während der Gehegereinigung sollte man das Einstreu auch nach Frischfutterresten absuchen. Größere Stücke fangen schnell an zu schimmeln, also müssen diese entfernt werden.

Das Aquarium kann als nächstes mit kochendem Wasser abgewischt werden. Falls es sich um ein Holzgehege handelt, sollte dieses bereits mit Sabberlack  (Werbung)bestrichen sein. So kann man dieses auch einfach kurz mit einem nassen Lappen abwischen.

Nachdem das Gehege wieder trocken ist, füllt man neues Einstreu hinein und vermischt dieses mit dem alten Einstreu, damit möglichst viel Geruch erhalten bleibt. Das Nest legt man wieder zurück an die richtige Stelle und auch die Einrichtungsgegenstände können wieder eingeräumt werden.
Der Futter- und Wassernapf sollte aber zuvor mit Wasser abgewaschen und neu befüllt werden.
Anschließend sollte man den Rennmäusen noch neues Nistmaterial ins Gehege legen.
Schließlich kann man die Renner wieder ins Gehege setzen.