Nachdem die Rennmäuse in ihrem neuen Zuhause angekommen sind und sich etwas eingelebt haben, kommt der nächste Schritt: Die Rennmäuse zähmen und Vertrauen zu ihnen aufbauen. Doch wie stellt man das am besten an?
Hier findet ihr einige Tipps:
Rennmäuse zähmen – was ist wichtig / was gibt es zu beachten?
Das Wichtigste bei der Zähmung von Rennmäusen ist es, Geduld zu haben! Die Zähmung kann unterschiedlich lange dauern – manche Renner sind schon nach einigen Tagen zutraulich, andere erst nach mehreren Wochen oder Monaten. Manche Rennmäuse sind ihr Leben lang eher schüchtern und zurückhaltend. Man sollte also nichts überstürzen.
Es braucht eben seine Zeit, um das notwendige Vertrauen aufzubauen. Vor allem bei Rennmäusen, die schlechte oder noch keine Erfahrungen mit Menschen als Bezugsperson haben, kann es schwer werden ihr Vertrauen zu gewinnen.
Falls das Gehege der Rennmäuse einen Gitteraufsatz haben sollte, sollte man in der ersten Zeit keine Leckerlis durch die Gitterstäbe geben. Sonst kann es leicht passieren, dass der Finger, der durch die Gitterstäbe kommt, mit Futter verwechselt wird.
Bevor man zum Käfig geht, sollte man sich auch immer ankündigen und mit den Nagern reden, sodass sie sich nicht erschrecken.
Rennmäuse zähmen – der Käfig:
Weiterhin empfehlen ein paar Leute, das Gehege anfangs nur mit dem Nötigsten einzurichten. Sprich: ein oder zwei Häuser und Futter- sowie Wassernapf.
Den Rest kann man später von Zeit zu Zeit in den Käfig dazu geben.
Ich halte davon ehrlich gesagt nichts und habe es so auch noch nie mit einem meiner Nagetiere gemacht. Bei mir war von Anfang an die komplette Einrichtung im Käfig.
Es ist auch empfehlenswert das Gehege der Renner auf einen Schrank zu stellen, sodass dieses ungefähr auf Kopfhöhe des Menschen ist. Wenn der Käfig am Boden steht und recht niedrig ist, denken die Rennmäuse womöglich, dass der Mensch ein Fressfeind ist, welcher sie von oben angreift.
Rennmäuse zähmen – in 3 Schritten:
Rennmäuse zähmen – Schritt 1:
Nach dem Einzug sollte man die Rennmäuse erst einmal in Ruhe lassen. Sie müssen sich zuerst an das Gehege, die neuen Gerüche sowie an verschiedene Geräusche gewöhnen und sich etwas einleben.
Also sollte man nicht in den Käfig fassen und versuchen sie zu streicheln o.ä. Man sollte ausschließlich zum Futter- & Wasserwechsel ins Gehege fassen.
Man kann sich aber gerne neben das Gehege setzen und mit den Rennmäusen reden. So gewöhnen sie sich besser an die Stimme des Menschen. Man kann ihnen zum Beispiel etwas vorlesen oder etwas vorsingen.
Zusätzlich kann man alte Kleidungsstücke (z.B. Socken oder T-Shirts) tragen, zerschneiden und in das Gehege legen. Dadurch können sich die Fellnasen an den Geruch des Besitzers gewöhnen. Dabei sollte man aber darauf achten, dass die Kleidungsstücke keine starken Fäden ziehen. Sonst könnten sie an diesen hängen bleiben und sich verletzen.
Rennmäuse zähmen – Schritt 2:
Nach einer Weile kann man anfangen seine Hand flach (lädt oft zum Knabbern ein 😉 ) oder als Faust in den Käfig zu legen und die Rennmäuse daran schnuppern zu lassen. Dabei sollte man keine ruckartigen Bewegungen machen, welche die Kleinen erschrecken könnten.
Wenn die Renner wegrennen und sich verstecken ist dies nicht schlimm. Sie sind einfach noch sehr schreckhaft. An diesem Punkt braucht man viel Geduld.
Es hilft, wenn man ein paar Leckerlis oder etwas Futter auf die Hand legt.
Höchstwahrscheinlich werden die Rennmäuse die Hand auch mal anknabbern und etwas zwicken. Sie wollen nur einmal ausprobieren, ob die Hand vielleicht auch gut schmeckt. Jungtiere wissen häufig noch nicht, wie fest sie überhaupt beißen können (dies lernen sie erst beim Spielen untereinander). Ihnen ist ebenfalls nicht bewusst, dass es uns weh tut.
In diesem Fall sollte man versuchen es auszuhalten. Wenn es sehr weh tut, einfach ein kurzes Geräusch wie „Au“ oder „Sch“ von sich geben und die Hand etwas wegziehen.
Die Renner schrecken dadurch zurück und ihnen wird nach einer Zeit klar, dass sie es nicht dürfen.
Während die Fellnasen damit beschäftigt sind die Hände zu beschnuppern, kann man mit einem Finger vorsichtig probieren sie etwas anzufassen und zu streicheln. Anfangs werden sie wahrscheinlich etwas zurückweichen, da sie es noch nicht kennen.
Rennmäuse zähmen – Schritt 3:
Wenn die Renner problemlos zur Hand kommen, kann man zum nächsten Schritt übergehen und versuchen sie hoch zu heben.
Wichtig ist, dass man sie nicht von oben greifen darf! Das erinnert sie an einen Fressfeind.
Man darf sie auch auf keinen Fall am Schwanz hochheben!
Dabei kann der Schwanz abbrechen und das ist für die Tiere sehr schmerzhaft.
Am besten man lässt die Rennmäuse auf die Hand klettern und hebt diese nur ein wenig an und legt sie gleich wieder ab.
Wenn dies gut klappt, kann man versuchen die Rennmaus zu nehmen.
Einfach die Hände offen (Handfläche oben) links und rechts von der Maus ablegen und sie dann zusammenschieben, sodass die Rennmaus auf die Hände geht und man sie hochheben kann. Aber Vorsicht, Rennmäuse sind sehr flink und können schnell aus der Hand hüpfen und hinterm nächsten Schrank verschwinden. Deswegen sollte man zur Sicherheit eine der beiden Hände über die Rennmaus halten.
Wenn die Rennmaus beim Hochheben unruhig wird und Panik bekommt, sollte man sie wieder zurück ins Gehege setzen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Rennmaus zuerst mit einer kleinen Dose hoch zu heben. Dabei sollte man die Dose mit einer Hand zu halten, um zu verhindern, dass die Maus heraus springt.
Rennmäuse ans Herumlaufen gewöhnen:
Rennmäuse sollten erst aus dem Gehege gehoben und herum getragen werden, nachdem sie zahm sind. Sonst springen sie vor lauter Panik herunter und rennen weg.
Oft sind Renner noch sehr unruhig auf dem Arm, wenn man mit ihnen herum läuft. Das ist auch kein Wunder, man entfernt sich von ihrem sicheren Gehege.
Sie riechen neue Gerüche, hören neue Geräusche und kennen die Umgebung nicht.
Ein guter Trick hierbei ist es, sich einen Pulli mit einer „Kängurutasche“ (einer Bauchtasche) anzuziehen und die Rennmaus in die Tasche zu setzen. So hat sie einen Unterschlupf und fühlt sich sicherer. Dann läuft man einfach ein wenig mit ihr in dem Raum herum. Passt dabei aber gut auf, dass die Maus nicht aus der Tasche springt!
Sollte man die Rennmäuse über weitere Strecken transportieren, sollte man hierfür die Transportbox verwenden.
Auslauf
Der erste Freilauf sollte zunächst in einem abgegrenzten Stück durchgeführt werden. Die Abgrenzung sollte am besten um das Gehege herum stehen, sodass die Rennmäuse vom Käfig aus hinein gehen können.
Es kann einige Zeit dauern, bis sie sich in den Auslauf trauen. Dort riecht immerhin auch wieder alles anders.
Man sollte sich vor das geöffnete Gehege setzen, damit sie etwas Gewohntes im Auslauf kennen. Es hilft auch, wenn man sie mit Futter oder Leckerlis etwas in den Auslauf lockt.
Wenn sie im Auslauf sind, kann es häufig vorkommen, dass sie Angst bekommen und wieder zurück ins Gehege rennen. Doch mit der Zeit wird dies besser.
Wenn die Rennmäuse so zahm sind, dass sie wieder zurück kommen, wenn man sie ruft oder, wenn man sie zumindest einfangen kann, ohne dass sie Panik bekommen und fliehen, kann man sie auch im ganze Zimmer laufen lassen
Natürlich muss dafür alles gesichert werden. Sprich: Kabel wegräumen, Steckdosen sichern, Schlitze schließen, alles was nicht angeknabbert werden darf in Sicherheit stellen…