Blog Tiertagebuch

Meine Nagetierpause

Im letzten Jahr beschloss ich schweren Herzens eine Pause in der Nagetierhaltung einzulegen. Wie es dazu kam und warum ich diese Entscheidung getroffen habe, erfahrt ihr hier.

Meine Nagetierpause – wie kam es dazu?

RattenhaltungIch habe mich definitiv nicht für eine Nagerpause entschieden, weil ich keine Lust mehr auf die Tierhaltung hatte. Ganz im Gegenteil – diese Entscheidung viel mir sogar sehr schwer. Denn für mich gab es nie wirklich ein Leben ohne Tiere. Seit meiner Kindheit lebe ich mit Nagetieren zusammen.

Doch irgendwann bin ich an dem Punkt angekommen, wo ich eingesehen habe, dass ich den Nagern nicht das bieten kann, was sie verdienen. Dies passierte aus zeitlichen Gründen durch meine Ausbildung aber auch durch private Gründe. So drehten sich beispielsweise meine Gedanken um einen möglichen Umzug in den nächsten Jahren. Für ein 100x50er Gehege mit einem Hamster mag das vielleicht kein Problem darstellen. Doch nicht in jeder Wohnung/Wohngemeinschaft findet sich der Platz und das Einverständnis für ein Rudel Ratten, das sehr viel Platz mit samt Käfig und Auslauf beansprucht. Für einen Umzug war meine Tierhaltung wohl einfach zu viel des Guten. Deshalb habe ich mich letztlich schweren Herzens dazu entschlossen die Nagetierhaltung erst einmal zu pausieren und abzuwarten.

Meine Nagetierpause – das Wohl des Tieres an erster Stelle

Zwerghamster auf HandWenn es nur um mich gegangen wäre, hätte ich die Nagerhaltung nie einstellen wollen. Aber ich finde an diesem Punkt ist es das aller Wichtigste an das Wohlergehen seiner Tiere zu denken und dieses wirklich an oberste Stelle zu geben. Denn wenn man selbst merkt, dass man einfach nicht mehr genügend Zeit für das eigene Tier findet und dieses vernachlässigt wird, hat das doch keinen Sinn mehr. Natürlich freut man sich immer, wenn man von der Arbeit/Schule zu einem Tier nach Hause kommen kann. Doch denkt mal daran, dass euer Tier in diesem Zeitraum völlig alleine war. Wenn dies tagtäglich von früh bis abends der Fall ist und man auch am Abend zu müde und erschöpft ist, sich mit dem Tier zu beschäftigen, ist das kein schönes Leben für das Tier! Ein Tier in solche einer Situation dennoch zu behalten ist jetzt mal frei heraus gesagt (aus meiner Sicht) reiner Egoismus. Ich verurteile niemanden dafür, wenn er nicht die Kraft oder Zeit dafür hat, sich um sein Tier zu kümmern. Schließlich war ich selbst an diesem Punkt. Das Wichtige ist es, dies selbst zu erkennen und einzusehen, dass es so nicht weitergehen kann. Deshalb ist es in manch einer Situation das Beste seine Haltung auslaufen zu lassen oder das Tier in ein neues Zuhause zu vermitteln.

Natürlich gilt es auch stets abzuwägen wie viel Beschäftigung und Zeit man in ein Tier investieren muss bzw. will. Die Maßstäbe liegen hier bei jeder Person in unterschiedlichen Bereichen.
Ein Beispiel aus meiner Tierhaltung: Nach meinem letzten Zwerghamster habe ich mir vorgenommen, dass ich keinen Hamster mehr in einem Gehege mit „nur“ dem Mindestmaß halten will. Also beschloss ich mir erst wieder einen Hamster zu holen, wenn ich ihm ein Gehege mit mindestens den Maßen 120x50cm bieten kann. Auch meine Ratten hatten einen großen Käfig und gefühlt den ganzen Tag Auslauf. Obwohl für die Ratten auch ein Auslauf von einigen Stunden am Tag gereicht hätte und für einen Hamster das Mindestmaß in Ordnung ist, wäre dies aus meiner Sicht zu wenig gewesen. Das heißt ich habe einfach sehr hohe Ansprüche an meine Tierhaltung und was für manche Tierhalter völlig ausreicht, tut es für mich nicht. Deswegen würde ich mir auch keine Tiere mehr holen, solange ich ihnen nicht das bieten kann, was ich möchte und was sie aus meiner Sicht verdienen.

Was ich damit sagen will ist, dass vermutlich nicht jeder an meiner Stelle die Tierhaltung beendet hätte. Doch aus meiner persönlichen Sicht wurde ich meinen Tieren nicht mehr gerecht. Natürlich gibt es einen gewisse Mindestangabe an Gehege, Auslaufszeit, Beschäftigung etc welches ein Tier bekommen sollte. Doch darüber hinaus kennst Du als Halter dein Tier am besten und weißt, was dein Tier braucht. Wenn Du also sagst dein Tier ist extrem aktiv und braucht deshalb mehr Zuwendung oder ein größeres Gehege als andere, dann sollte man natürlich versuchen den Bedürfnissen des Tieres nachzugehen.

Meine Nagetierpause – ist ein Ende in Sicht?

Ohne Frage, habe ich in Zukunft vor, mir wieder Tiere zu holen. Nur bei der damaligen Situation wäre es aus meiner Sicht einfach unvernünftig gewesen, diese weiter fortzusetzen. Ob so schnell wieder zeitaufwendige und platzbeanspruchende Tiere wie Ratten einziehen können, bezweifle ich. Aber mal sehen, was die Zukunft so mit sich bringt. Aber sobald es meine Zeit und mein Platz zulässt würde ich mir definitiv wieder einen kleinen Nager wie einen Hamster oder ähnliches zulegen wollen.