Viele Hamsterhalter möchten ihrem Liebling zusätzliche Bewegung in Form eines Freilaufs ermöglichen. Was es beim Zwerghamster Auslauf zu beachten gibt, erfahrt ihr hier.

Zwerghamster Auslauf – ja oder nein?

Hamster besitzen einen ausgeprägten Bewegungsdrang und sind Langstreckenläufer, die in freier Wildbahn täglich mehrere Kilometer zurück legen. Reicht dem Zwerghamster also das Gehege sowie dessen Laufrad aus, um sich auszupowern oder sollte man ihnen zusätzlich Freilauf gewähren?
Zahlreiche Hamsterhalter bieten ihren kleinen Flauschkugeln regelmäßigen Freilauf in einem gesicherten Teil des Zimmers. Andere Halter hingegen befürchten, dass der Hamster Auslauf durch den Umgebungswechsel zu viel Stress für das kleine Tier bedeuten könnte. Was stimmt denn nun?

Grundsätzlich stimmt es natürlich, dass Zwerghamster absolute“Gewohnheitstiere“ sind und Veränderungen für unnötigen Stress sorgen. Deshalb sollte natürlich insbesondere im Gehege darauf geachtet werden, dass sich dieses nie zu stark verändert oder umgeräumt wird. Sonst würde man den Hamster stark verwirren und stressen. Also ist der erste Auslauf des Hamsters selbstverständlich auch mit etwas Stress verbunden bei all den neuen Gerüchen etc. Doch hat sich der Hamster erst einmal an seinen Freilauf gewöhnt, kann er diesen auch genießen.
Doch kann heißt nicht muss! Ein Auslauf ist nicht für jeden Zwerghamster geeignet und sollte niemals erzwungen werden. Für Zwerghamster ist ihre gewohnte Umgebung sehr wichtig und jedes Tier reagiert unterschiedlich auf Veränderungen. Manche nehmen es gelassener und sind selbstsicher genug den Ausflug auf eine Entdeckungstour zu genießen. Andere sind eher scheu und werden panisch oder bekommen Angst im Hamster Auslauf.
Wenn man den Hamster ins Gehege zurück trägt ist es bei panischen Hamstern sehr wichtig gut aufzupassen, dass diese nicht herunterspringen! In ihrer Angst werden sie unruhig und sehr quirlig. Daher ist es das Beste sie mit einer Transportbox zurück ins Gehege zu bringen.

Generell ist es sehr wichtig auf ein paar Dinge zu achten, um unnötigen Stress zu vermeiden (siehe weiter unten). Natürlich ist es jedem Halter selbst überlassen, ob er seinem Hamster Freilauf gewährt oder nicht. Auch wenn dies, insbesondere bei Gehegen mit Mindestmaßen eine schöne Abwechslung bieten kann. Bei größeren Gehegen halten viele Hamsterhalter dies hingegen nicht für notwendig.
Bei der Frage, ob man seinem Zwerghamster Auslauf bieten sollte, ist es ebenfalls wichtig auf die individuellen Bedürfnisse seines Tieres einzugehen. Manche Hamster besitzen einfach einen größeren Bewegungsdrang als andere und benötigen daher mehr Platz und Beschäftigung. Für solche Hamster kann ein zusätzlicher Freilauf eine tolle Lösung sein. Andere Zwerge hingegen sind eher schüchtern und fühlen sich im Auslauf nicht wohl. Sie bleiben lieber in ihrem gewohnten Gehege, wo sie sich sicher fühlen. Auch dies sollte akzeptiert werden.

Fazit:
Man kann gerne einmal ausprobieren seinem Hamster Auslauf zu bieten und schauen, wie dieser angenommen wird. Bemerkt man aber, dass der Hamster unruhig oder panisch wird, sollte dieser umgehend abgebrochen und eingestellt werden. Ein Freilauf eignet sich nicht für jeden Hamster, er kann aber muss nicht stattfinden.

 

Auslauf für Campbell Gruppen

In vielen Fällen benötigen Campbell Zwerghamster, die in Gruppen leben, gar keinen Auslauf außerhalb des Geheges. Langeweile tritt dort meist nie auf, da sie sich schließlich miteinander beschäftigen. Falls doch ein Freilauf geboten wird, ist es wichtig die Gruppe nur zusammen in diesen zu setzen! Wenn nur einzelne Tiere im Hamster Auslauf sind und man die Gruppe trennt, besteht die Gefahr, dass dieser Hamster nicht mehr in die Gruppe aufgenommen wird. Der Zwerg verliert den Gruppengeruch und würde von der restlichen Gruppe verstoßen und angegriffen werden.

 

Wie vermeide ich Stress im Zwerghamster Auslauf?

Um unnötigen Stress im Auslauf zu vermeiden ist es wichtig , dass dieser immer am selben Ort stattfindet. Ein ständiger Umgebungswechsel wäre durch die neuen Gerüche usw. mit zu viel Stress verbunden. Daher sollte man einen fest Bereich im Zimmer wählen, den man für den Zwerghamster Auslauf sichert und abgrenzt. Besonders angenehm ist es für den Zwerghamster, wenn dieser selbstständig vom Gehege aus in den Freilauf gehen kann. So könnte er selbst bestimmen wann er darauf Lust hat und wann nicht. Wenn das Gehege am Boden steht, würde es sich beispielsweise anbieten eine Röhren o.ä. in den Freilauf führen zu lassen. Natürlich ist solch ein Verbund von Gehege und Hamster Auslauf nicht immer möglich. Ansonsten gilt es selbst einzuschätzen, wann der Zwerghamster Lust auf mehr Bewegung im Auslauf hat und wann er zurück ins Gehege will. Selbstverständlich sollte der Hamster niemals geweckt werden, um in den Auslauf gebracht zu werden!
Die Einrichtung im Hamster Auslauf sollte bestenfalls keine oder so wenig wie möglich neue Gerüche in den Freilauf bringen. Es ist empfehlenswert Einrichtungen wie Röhren und Häuser aus dem Gehege zu entnehmen und diese im Auslauf zu verwenden, solange der Hamster sich in dort aufhält. Auf diese Weise wird der Zwerg nicht mit neuen Gerüchen gestresst und ist umgeben von gewohnten Einrichtungsgegenständen.

Natürlich darf während des Zwerghamster Auslaufs auch niemals ein Haustier, das einen potenziellen Fressfeind darstellt, mit im Raum sein. Hunde sowie Katzen müssen also während des Freilaufs draußen warten.

 

Wo soll der Zwerghamster Auslauf stattfinden?

Der Hamster Auslauf kann sowohl in einem abgetrennten Bereich des Zimmers stattfinden als auch in einem kleinen extra Raum. Wichtig ist nur, dass der ausgewählte Bereich rundum geschützt und gesichert wurde. Hierbei ist es wichtig alle gefährlichen Gegenstände wie Kabel, Pflanzen, Steckdosen usw. wegzuräumen oder zu blockieren sowie Schlitzen unter oder hinter Schränken zu verschließen. Ansonsten könnte sich ein nervöser Hamster in solchen Lücken verkriechen und nicht mehr freiwillig hervorkommen. Hierbei sollte man natürlich berücksichtigen, wie klein sich solche Zwerghamster machen können.
Auch Fenster und Türen – insbesondere Balkon und Terrassentüren müssen verschlossen werden. Natürlich ist es auch wichtig, die Abgrenzung des Auslaufs sicher zu gestalten, sodass der Hamster nicht durch Lücken oder ähnliches abhauen kann. Die Auslauf Absperrung des Hamsters muss nicht besonders hoch sein (40cm genügen), da Hamster bekanntlich nicht die aller besten Kletterer sind und auch nicht besonders hoch springen können. Dennoch sollte es natürlich vermieden werden, Häuser oder andere Einrichtungen direkt im Anschluss an die Absperrung zu stellen.
Den Hamster Auslauf kann man sich auch leicht selber bauen, indem man Wände aus Pappe oder Holz verwendet. Ebenfalls gibt es im Internet passende Auslauf-Wände zu kaufen. Bei diesen ist darauf zu achten, dass Gitterabstände sowie Lücken zwischen den einzelnen Wänden nicht zu groß sind.
Beispielsweise kann man die Auslaufwände von Rodipet verwenden.
Oder auch diese:

Der Zwerghamster Auslauf darf niemals draußen oder auf dem Balkon stattfinden!
Hamster vertragen weder die starken Temperaturschwankungen, noch Luftzug sowie direkte Sonneneinstrahlung. Das Tier könnte krank werden oder an einem Hitzeschlag sterben. Ebenfalls besteht die Gefahr, dass ein Fressfeind auftauchen könnte oder der Zwerghamster giftige Pflanzen im Garten frisst. Auf gelockerter Erde könnte sich ein Hamster auch schnell den Weg zur Freiheit buddeln und abhauen.

Bei der Größe des Hamster Auslaufs sollte darauf geachtet werden, dass kein zu großer Bereich gewählt wird, sodass man den Hamster kaum wieder findet 😉
Auf der anderen Seite sollte der Freilauf auch nicht kleiner sein als das Gehege, schließlich soll sich dieser auch lohnen und dem Hamster mehr Bewegung verschaffen.

Viele Hamsterhalter nehmen ihren Zwerg auch gerne mal mit aufs Sofa oder das Bett, um dort Zeit mit ihnen verbringen zu können. Hierbei ist aber unbedingt darauf zu achten, dass der Hamster nicht einfach vom Bett oder Sofa herunterspringt! Da Hamster kein Gefühl für gefährliche Höhen besitzen, kann er sich stark verletzen und abhauen. Daher ist ein Auslauf in einem abgetrennten Bereich wesentlich sicherer. Auch in diesen kann sich der Besitzer natürlich gerne mit dazu setzen und sich als Klettermöglichkeit ausnutzen lassen :mrgreen:

 

Zwerghamster Auslauf einrichten

HybridWie auch das Gehege sollte der Zwerghamster Auslauf artgerecht und abwechslungsreich eingerichtet sein. Dem Hamster sollten genügend Rückzugsorte zur Verfügung stehen. Ebenso kann man ihm einige Tunnel und Klettermöglichkeiten, wie Korkröhren, Rebenholz oder Weidenbrücken anbieten. Doch selbstverständlich sollte man auch hier immer auf eine geringe Sturzhöhe achten, da Zwerghamster kein Höhengefühl besitzen und gefährliche Höhen nicht einschätzen können.
Weiterhin kann man zusätzlich ein Laufrad in den Freilauf stellen oder dem Zwerg eine Buddelkiste mit Einstreu, Badesand o.ä. anbieten. Wenn man den Hamster Auslauf einrichtet, kann man gerne seiner Kreativität freien Lauf lassen und ihm ein paar Dübelverstecke, Labyrinthe oder Tunnelsysteme selbst bauen.

Es ist aber immer empfehlenswert einige Einrichtungsgegenstände aus dem Gehege mit in den Auslauf zu stellen, damit der Hamster seinen gewohnter Geruch bei sich trägt.
Für einen längeren Freilauf sollte natürlich auch immer frisches Wasser zur Verfügung stehen und vielleicht ein paar Snacks angeboten werden.

Geeignetes Zubehör:

Weiterhin kann es sinnvoll sein den Fußboden mit Holzplatte, Kartons, Kork oder ähnlichem abzudecken. Denn Fliesen sind (besonders zu kalten Jahreszeiten) sehr kühl und Zwerghamster haben häufig ein Problem auf Laminat zu laufen, da ihre Pfoten bei solch einem glatten Untergrund schnell wegrutschen.

 

Der Transport zum Zwerghamster Auslauf

Zwerghamster TransportEs ist sehr wichtig den Hamster sicher zum Auslauf zu transportieren. Daher sollte der Zwerghamster zahm sein und sich ohne Probleme berühren und auf die Hand nehmen lassen. Für kurze Strecken kann der Zwerg in die Hand genommen werden und mit der zweiten Hand von oben geschützt werden. Eine weitere Möglichkeit, die auch etwas sicherer ist, ist es den Hamster in eine Röhre zu locken und diese beidseitig mit den Händen zu verschließen. Insbesondere für weitere Strecken zum Hamster Auslauf sollte der Zwerghamster in eine Transportbox gesetzt werden. Alternativ können auch andere Gefäße wie ein Messbecher oder ein Karton als Hamstertaxi dienen.

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Zwerghamster Auslauf – wie oft und wie lange?

AuslaufWie bereits erwähnt kann der Hamster im Idealfall, wenn er wach ist, durch einen Verbund von Hamstergehege und Auslauf selbst darüber bestimmen wann und für wie lange er in den Auslauf geht. Wenn dies nicht möglich ist, bleibt es am Besitzer hängen dies einzuschätzen. Was die Auslaufdauer angeht, gibt es keine Mindestdauer – wie gesagt bieten manche Besitzer ihren Hamstern gar keinen Freilauf an. Daher muss der Zwerghamster Auslauf nicht zwingend täglich stattfinden, wenn dies dein Zeitplan nicht zulässt. Auslauf einmal in der Woche ist meist absolut ausreichend. Natürlich hängt dies auch wieder von der Aktivität und dem Bewegungsdrang deines Hamsters ab. Zwerghamster besitzen häufig recht kurze Wachphasen, weshalb der Auslauf sich auch nicht zu lange hinziehen sollte. Wenn du also merkst, dass der Hamster langsam unruhig oder müde wird oder versucht an den Auslauf-Wänden hoch zu steigen, sollte der Auslauf beendet werden. Grundsätzlich sollte man während des Zwerghamster Auslaufs stets dabei sein und einen Blick auf das Tier haben. Deshalb ist es häufig sinnvoll den Freilauf auf die Abendstunden zu verlegen, wenn man von der Arbeit/Schule zurück ist und der Hamster aktiv ist.

 

Wann sollte man mit dem Auslauf des Hamsters beginnen?

Wenn ein neuer Zwerghamster eingezogen ist, darf man dieses natürlich nicht sofort in den Auslauf setzen. Es ist wichtig, dass sich der Hamster in Ruhe einleben kann und sich an das neue Gehege gewöhnt. Erst dann beginnt man den Hamster langsam an sich zu gewöhnen und Vertrauen aufzubauen. An diesem Punkt sollte also noch nicht an einen Auslauf gedacht werden. Denn man sollte den Zwerg niemals überfordern!
Der Hamster Auslauf kommt also erst in Frage, wenn das Tier zutraulich geworden ist und man diesen ohne Probleme auf die Hand nehmen kann, um ihn in den Freilauf zu setzen und ihn auch wieder „einfangen“ zu können.

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Letzte Aktualisierung am 22.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API